Was ist eine Schlafapnoe,
eine Polygrafie und eine Polysomnografie?
Bei der Schlafapnoe (SAS) treten während des Schlafs
vermehrte Atemstillstände (Apnoen) von über zehn Sekunden bis zu einigen Minuten auf. In Deutschland sind
etwa drei Prozent der Bevölkerung betroffen. Man unterscheidet in die weitaus am häufigsten mechanisch bedingte (obstruktive) Atemstörung (OSAS) und die durch
Nervenleiden bedingte, zentrale SAS. Die Betroffenen
sind tagsüber müde oder leiden sogar an Sekundenschlafattacken. Bei längerem Bestehen können Herzrhythmusstörungen bzw. -insuffizienz, erhöhter Blutdruck, Schlaganfälle und Diabetes Typ II auftreten.
Um eine SAS abzuklären ist als erstes
eine Screening-Untersuchung (cardiorespiratorische Polygrafie) angezeigt. Diese Untersuchung
wird von Hals-Nasen-Ohrenärzten und Herz- und Lungenfach-
ärzten durchgeführt.
Bei der Polygrafie wird dem Patienten ein Gerät für die Nacht
nach Hause mitgegeben und
darüber mehrere Funktionen gemessen und aufgezeichnet:
Atemströmung und -geräusche (Schnarchen), Sauerstoffsättigung im Blut und
Herzfrequenz, Atembewegung des Brustkorbes und des
Bauches sowie die Körperlage.
Wird eine Atemstörung festgestellt, wird der Patient an
ein Schlaflabor verwiesen. Dort werden bei einer Polysomnografie, zusätzlich zu den oben genannten Untersuchungen, Messungen der elektrischen Aktivität des
Gehirns (EEG), der Augenbewegungen (Elektrookulografie), der Muskeln (EMG), der Herzmuskelfasern (EKG)
und der Blutdruckverlauf über eine Nacht in einer Klinik
gemessen und aufgezeichnet.
Eine Behandlung erfolgt je nach Befund mit einem Überdruckbeatmungsgerät, durch chirurgische Maßnahmen
oder mit atemwegserweiternden Schienen und in seltenen Fällen medikamentös.